Wie Politik den Trend zur Nachhaltigkeit vorantreiben kann

Das Interesse für Energiesicherheit und die Umwelt- und Lebensqualität spornt Regierungen an, auf nachhaltige Technologien zu setzen. Laut US-Forschungsinstitut Lux Research sind hauptsächlich die Kosten dafür verantwortlich, in welchem Umfang und welchem Tempo dies geschieht.

Aditya Ranade, Lux-Analytiker und der leitende Autor der kürzlich veröffentlichten Studie „Policy’s Dramatic Impact on Green Buildings: The Global Hotspots:

  „Gebäude sind das Rückgrat der zunehmend urbanen Welt, in der wir leben, und Stadtbewohner machen mittlerweile mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung aus. Gebäude verbrauchen 40 Prozent der weltweiten Energie und sind für 40 Prozent der ausgestossenen Kohlendioxydemissionen verantwortlich.“

Laut Ranade sind es die politischen Massnahmen – gebündelt mit der Zahlungsfähigkeit, den Rückzahlungszeiträumen und dem erreichbaren Marktumfang – an dem Unternehmen ihre Entscheidung festmachen, ob und in welchen Ländern in eine Marktentwicklung investiert wird.

Im Rahmen der Studie wurden 21 Länder überprüft, die laut einem intern erstellten Ranking 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Berücksichtigt wurde dabei, wie die jeweilige Regierung in den einzelnen Ländern die Gelegenheit zur Förderung von nachhaltiger Gebäudetechnologie ergreift.

Den Ergebnissen zufolge setzen die reichen Nationen die Trends. Länder mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen neigen früher dazu kostspielige neue Technologien einzusetzen. Eine Vorreiterrolle in diesem Zusammenhang übernehmen USA, Singapur, Südkorea, Deutschland und Australien

Weiter wurde festgestellt, dass die weltweiten Kooperationen ständig wachsen. Anders als das Sichern der Energieversorgung, das sich immer mehr als Nullsummen-Spiel erweist, werden Green Buildings und effektive Energienutzung als eine „Win-Win-Situation“ betrachtet, die zu immer mehr Kooperationen führt.

Schlecht abgeschnitten haben übrigens Nationen mit reichen Erdöl-Vorkommen. In Ländern wie Brasilien etwa verzögert die Regierung bewusst das Promoten von Green Building-Technologien.

Das Lux Research-Institut hat im Rahmen einer weiteren Studie auch heraus gefunden, dass Risikokapitalgeber seit dem jahr  2000 mehr als 4 Milliarden Dollar in die Entwicklung und den Bau von Green Buildings gepumpt haben. Nach dieser ersten – sehr erfolgreichen – Investitions-Welle suchen Investoren nun nach weiteren innovativen Technologien. Vor allem in die Vor-Ort-Erzeugung von nachhaltigen Materialien sowie integriertes Design wird verstärkt investiert, so Ryan Castilloux, Autor des Reports “Building a Green 21st Century: Tracking Venture Investments in Green Buildings to Uncover New Opportunities.”