Rezyklierter Stahl: Filigrane Gestaltung und höchste Tragfähigkeit

Stahl ist zusammen mit Aluminium das einzige vollständig rezyklierbare Baumaterial und kann ohne Qualitätseinbussen immer wieder rezykliert werden. Dabei werden alte Autos und Haushaltsschrott in hochwertiges Baumaterial verwandelt. Recycling-Stahl wird mit 70% weniger Energie hergestellt und verursacht 85% weniger CO2. Zudem ist von jedem Stahlprofil genau bekannt, woher es kommt.

Weitere Vorteile: Die Leichtbauweise spart graue Energie und macht den einfachen Rückbau am Ende des Lebenszyklus möglich. Der Baustoff kommt aus der Schweiz oder dem nahen Europa. Dafür sorgt das dichte Netz von hochqualifizierten Stahlbauern sowie von Stahlprofil-Lagern, die häufig mit eigenen Bahnanschlüssen ausgerüstet sind.

Wie hoch die Bauherren und Mieter von morgen das Thema Energie-Intelligenz bzw. Ökologie gewichten, zeigte eine Umfrage der Schweizerischen Metall-Union. Auf Facebook.com/jungebauen wurden Jugendliche gefragt, wie sie in 20 Jahren wohnen möchten.

75% der 13- bis 19-Jährigen erwartet von den Häusern der Zukunft vor allem Energie-Intelligenz: den Einsatz bzw. die Produktion erneuerbarer Energie wie Solar- und Windstrom sowie insgesamt energiesparsame Lösungen. Und da bietet der Metall- und Stahlbau spezielle Möglichkeiten. Denn in Zukunft werden die Gebäude vor allem auch über die Fassade Energie produzieren – optimale Voraussetzungen für den Metall- und Stahlbau.

Doch nicht nur die ökologischen Vorteile sprechen für Stahl. Die Autoren der Studie «Zukunft Land Bau Schweiz» vom Think Tank W.I.R.E, der u.a. von der ETH und der Uni Zürich unterstützt wird, kommen zum Schluss, dass in den nächsten Jahrzehnten mehr mit Stahl gebaut wird.

In der Studie heisst es: «Der durch die Notwendigkeit des platzsparenden Bauens verursachte steigende Anteil von Hochbauten und Grossprojekten fördert den Einsatz von Stahl: Denn im Vergleich mit andern Materialen eignet er sich sehr gut für die Bauweise in die Höhe.» Die Teenager der erwähnten SMU-Umfrage kannten die Studienergebnisse von W.I.R.E nicht. Und doch zeigen auch ihre Antworten einen Trend zum Hochhaus. Immerhin ein Drittel der Befragten möchte in 20 Jahren in einem futuristisch anmutenden Hochhaus wohnen.

Auch die neuen ästhetischen Ansprüche sprechen für Metall: Das zeigt wieder die zitierte Umfrage unter den Teenagern. Gemäss den Umfrageantworten werden im Metallbau verwendeten Materialien Metall, Alu und Glas gern oft an Gebäuden gesehen. Metall und Alu sind bei den Jugendlichen ähnlich beliebt wie Naturstein und Holz.

Autor: Umberto Colicchio

Umberto Colicchio ist Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizerischen Metall-Union und hat dort die Leitung Metallbau inne.