Das grünste Haus der Welt baut auf Zertifikat aus der Schweiz

Mit drei Umweltzertifikaten ausgezeichnet ist das Karuna-Haus in den USA seit kurzem das grünste Gebäude der Welt. Grünes Bauen hat für den Bauherrn aus Oregon einen sehr hohen Stellenwert – warum ihm auch die amerikanischen Nachhaltigkeitslabels nicht reichten. Er bestand auf das Minergie-P-Label, das seit 2001 in der Schweiz vergeben wird. Und er bekam es auch.

Seit August 2013 ist das dreifach zertifizierte Karuna-Haus im Osten Oregons nun fertiggestellt. Noch nie zuvor wurden gleich drei Umwelt-Labels miteinander kombiniert, um ein Gebäude zu zertifizieren. Im Vergleich zum typischen US-Einfamilienhaus verbraucht das Passivhaus rund 90 Prozent weniger Energie – der Grund, warum es auch mit dem LEED-Zertifikat, dem Siegel für energie- und umweltgerechte Planung, ausgezeichnet wurde.

Die Ausführung erfolgte durch das Bauunternehmen Hammer & Hand, ebenfalls aus Oregon. Die Architekten nutzten die günstige Lage am Südhang um die Solarzellen optimal mit Sonnenenergie zu versorgen, was zu einer äusserst geringen Energielast führt. Um die Auflagen des Minergie-P-Labels zu erfüllen wurde die Aussenhülle sorgfältig gedämmt und mit dreifach-verglasten Fenstern luftdicht konstruiert. Die Wärmegewinnung erfolgt über eine Wärmepumpe, die auch für die Kühlung und das Warmwasser im Haus zuständig ist. Eine kontrollierte Lüftung sorgt für Frischluft und die Wärmerückgewinnung.

Was in Europa leicht durchführbar, ist in den Vereinigten Staaten eher schwierig. Bis dato existiert in Amerika kein Standard, der dem des Schweizer Minergie-P-Eco-Label entspricht. Daher mussten die Kriterien an die amerikanischen Verhältnisse angepasst werden. Statt europäischem Holz wurde gleichwertiges Holz aus Nordamerika zugelassen. Für die Lüftungsanlage, Wärmepumpe und die dreifach-verglasten Fenster konnte innerhalb des Landes aber keine adäquate Lösung gefunden werden, hier musste aus Europa importiert werden.

So trägt nun auch das Karuna-Haus in den USA das Minergie-P-Label. Das Label vereinigt Kriterien für eine energieeffiziente und gesundheitsbezogene Bauweise. Eine Einführung des Standards in den USA dürfte bisher durch die hohen Kosten für die Zertifizierung und die fehlende Infrastruktur im Land allerdings schwierig bleiben, erklärt Sam Hagerman, Präsident von Hammer & Hand in diesem Zusammenhang.

Hier können Sie mehr über das Karuna-Haus und den Bauprozess erfahren.