Studie: Signifikante Unterschiede zwischen den EU-Ländern auf dem Weg zu einem energieeffizienten Gebäudebestand

Eine neue Analyse des Buildings Performance Institute Europe (BPIE) zeigt wie unterschiedlich einzelne EU-Staaten mit der Direktive umgehen, die Energieeffizienz bei neuen und auch bestehenden Gebäude zu steigern. 

Das wichtigste Instrument für das Vorantreiben der Energieeffizienz bei europäischen Gebäuden ist die Energy Performance of Buildings Directive (EPBD). Dabei werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, einen Arbeitsplan zu entwickeln, mit dem Ziel alle Neubauten bis zum Jahr 2020 in Niedrigstenergie-Bauweise (nearly Zero-Energy Buildings – nZEB) auszuführen.

Laut BPIE-Analyse gibt es im Bezug auf die Fortschritte signifikante Unterschiede bei den Ländern. Während einige Staaten bereits mit der Umsetzung ihrer nZEB-Strategien begonnen haben, hat etwa die Hälfte der Länder noch nicht mal einen Arbeitsplan entwickelt.

Bedenklich ist laut Studie auch, dass die Strategien der einzelnen Mitgliedstaaten für neue und für bestehende Gebäude Lücken aufweisen. Während rund die Hälfte der EU-Länder ihre Planung für neue Gebäude definiert hat, haben nur 8 Länder ihre nZEB-Anforderungen auch für bestehende Gebäude erstellt. 5 von diesen 8 haben die gleichen Anforderungen für neue und bestehende Gebäude festgelegt. Hierzu kommt, dass die Anforderungen in Österreich, Frankreich und der Region Brüssel-Hauptstadt weniger streng sind.

Den Hauptgrund für diese Schwankungen sieht man in der Tatsache, dass der EPBD eine eher oberflächlich formulierte Definition des nZEB anbietet und den Mitgliedstaaten selbst überlässt, die Details für die Umsetzungsstrategie zu definieren.

Für die europäische Energiewende und die Erreichung der 2020 Klima- und Energieziele spielen Gebäude eine entscheidende Rolle. Sie sind für beinahe die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs der EU und 36 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

BPIE-Factsheet