Nachhaltige Gebäude rechnen sich über den Lebenszyklus

Das Building Technologies Portfolio für Gebäudeautomation ist Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 30 Milliarden Euro erzielte. Das macht Siemens zu einem der weltweit grössten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Christoph Conrad ist der Head of Marketing Business Unit Building Automation, Siemens Building Technologies Division im Kanton Zug.

Conrad nimmt in einem kürzlich erschienen Interview deutlich Abstand von der inflationären Verwendung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ und bringt das, was aus Sicht der Gebäudetechnik dahintersteht, auf den Punkt.

Nachhaltigkeit in geschäftlich genutzten Gebäuden bedeutet für ihn in erster Linie, dass der Energiebedarf für die Heizung, Klimatisierung und Beleuchtung optimiert ist. Neben den umweltbezogenen Aspekten spielen aber auch die Kosten über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes, sowie die Nachhaltigkeit für die Nutzer in Bezug auf ihre Gesundheit eine grosse Rolle. Nachhaltige Gebäude verbrauchen im Schnitt 30 Prozent weniger Energie als konventionelle Bauten. So sollen durch energetische Sanierung zwischen 15 und 40 Prozent Energie in Gebäuden eingespart werden.

“Allein in der Schweiz schlummert ein Einsparpotenzial von hunderten Millionen Franken in Gebäuden mit technisch veralteten Anlagen. 80 Prozent der Kosten eines Gebäudes fallen über die Lebensdauer während des Betriebs an. 40 Prozent davon sind Energiekosten. Mit anderen Worten: Im Lebenszyklus eines Gebäudes übersteigen die Einsparungen die anfänglichen Zusatzkosten für Energieeffizienz-Massnahmen. Und das meist in kurzer Zeit”, so Konrad.

Daher rechnen sich energieeffiziente und nachhaltige Gebäude über den Lebenszyklus. Bei bestehenden Gebäuden lässt sich sogar eine Garantie für die Einsparungen abgeben – die Einsparungen finanzieren die Investitionen.

Das Finanzierungsmodell nennt sich „Energiespar-Contracting“. Der Gebäudeeigner schliesst eine vertraglich vereinbarte Dienstleistung mit einem Contrator ab, der im Gebäude Investitionen und Massnahmen zur Energieeinsparung durchführt. Diese Leistungen finanzieren sich wiederum über die Einsparungen – somit trägt der Gebäudeeigner kein Risiko.