Video: Wie ein energieschonendes Hochhaus aus Holz entsteht

Der kürzlich eröffnete achtgeschossige Holzturm “Life Cycle Tower One” in Dornbirn, Österreich, gilt als richtungsweisender Prototyp für ein neues nachhaltiges Bausystem im Wohn- und Bürobau. Der kürzlich eröffnete Bürobau darf sich offiziell das höchste Holz-Hybridhaus in Österreich nennen – und ist gleichzeitig Resultat jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

Diese Entwicklung war auch geprägt vom möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck, den ein Gebäude heute hinterlassen sollte: Über 50 Prozent der Weltbevölkerung lebt heute in Städten mit mehr als 1 Million Einwohnern – Tendenz steigend. Auf die globale Bauwirtschaft entfallen rund 40 Prozent des heutigen Energie-, CO2- und Ressourcenverbrauchs sowie 40 Prozent des Abfallaufkommens.

Hubert Rhomberg, Bauherr des LCT One, ist davon überzeugt, dass Ressourceneffizienz im 21. Jahrhundert zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit werden wird: “Wir hatten die Vision, eine nachhaltige Baulösung für den urbanen Raum zu entwickeln, die den Ressourceneinsatz reduziert und die Chance bietet, die Bauwirtschaft auch international massiv zu verändern.”

Um dies zu erreichen, setzte er beim LCT One auf den Einsatz der nachwachsenden Ressource Holz und die Industrialisierung des Fertigungsprozesses.

Kein anderer Baustoff wird ähnlich energieschonend hergestellt wie Holz. Es ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, besitzt bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit und garantiert beste Eigenschaften in der Wärmeisolierung, Dauerhaftigkeit, Lärm- und Vibrationsdämmung. Und Holz ist zudem noch zu 100 Prozent rezyklierbar.

Eine weitere Vorgabe an die Entwickler des Bausystems war ein möglichst hoher Vorfertigungsgrad. Alle Decken- und Wandelemente wurden vorfabriziert und mussten auf der Baustelle nur noch ineinander gesteckt werden. So wuchs der Bau Stock für Stock und am Ende wurde die Fassadenverkleidung aus Aluminiumblech montiert.

Das Projekt zeigt nicht nur, was Holzbau alles leisten kann. Es zeigt auch einen neuen und pragmatischen Umgang mit Materialen und Ressourcen, der in nachhaltiges Bauen mündet. Der LCT One ist zwar ein Holzhaus, aber nicht aus Prinzip: Denn dort, wo das eine Material schwach ist, wird eben ein anderes verwendet, um das Ziel zu erreichen.