Studie: Neue Methodik ermittelt Rohstoffersparnis durch Recycling

Seit einigen Jahren berechnet das Fraunhofer-Institut UMSICHT im Auftrag des Recycling und Umweltdienstleisters ALBA Group, welchen entlastenden Effekt die Recyclingaktivitäten der Unternehmensgruppe tatsächlich auf die Umwelt haben. Stand aber bisher noch die Einsparung von Treibhausgasen im Vordergrund, ging man nun einen entscheidenden Schritt weiter: Mit einer neu entwickelten Methodik kann erstmals ganzheitlich das Ausmass der Ressourcenschonung ausgewiesen werden.

Die Untersuchung zeigt: Durch die Kreislaufführung der ALBA Group von rund 6,2 Tonnen Wertstoffen konnten 2013 rund 51 Millionen primäre Ressourcen eingespart werden. Dies entspricht dem weltweiten Aluminiumbedarf pro Jahr.

In der aktuellen Studie „resources SAVED by recycling“ stellt das Fraunhofer-Institut UMSICHT erstmals ganzheitlich auf den Prüfstand, wie viele Primärressourcen durch die Recyclingaktivitäten der ALBA Group nicht der Umwelt entnommen werden müssen. Hierzu wird mit Hilfe einer eigens dafür entwickelten Methodik der gesamte Recycling-Prozess Schritt für Schritt nachmodelliert.

Die Grundlage bildet ein Ökobilanzsystem, in das alle Daten eingespeist werden: Von der Menge der verwerteten Stoffe, über die verbrauchten Kilowattstunden einzelner Aggregate, bis hin zu den Lieferwegen und Spritverbräuchen der eingesetzten LKW oder Containerschiffe.

Das Ergebnis wird von den Experten mit dem Rohstoffaufwand verglichen, der bei der Herstellung eines vergleichbaren Produkts auf Basis von Primärressourcen entsteht. Beispielsweise werden für die Herstellung einer Tonne Aluminium aus Primärrohstoffen 26 Tonnen Aluminiumerz, Abraum, Kohle etc. genutzt, für eine Tonne Sekundäraluminium hingegen werden lediglich 4 Tonnen(!) Rohstoffe benötigt – ein eindrucksvolles Verhältnis.

„Die Differenz ist enorm“, erklärt Hartmut Pflaum, Abteilungsleiter Ressourcen- und Innovationsmanagement Fraunhofer-Institut UMSICHT. „Täglich benutzen wir Gegenstände, für deren Herstellung wertvolle endliche Ressourcen verwendet werden. Unsere Studie beweist, dass es für unsere Umwelt das Beste ist, Primärressourcen durch Sekundärrohstoffe zu ersetzen. Denn Recycling verursacht deutlich weniger Ressourcenaufwand, zugleich wird die Industrie unabhängiger von Primärrohstoffimporten.“

Dies gilt auch für die Bauwirtschaft, wo Aluminium eine wichtige Rolle spielt und in grossem Ausmass recycelt wird.

In Europa werden derzeit bereits über 96 Prozent des in Gebäuden eingesetzten Aluminiums gesammelt und wiederverwertet, der Bedarf an Aluminium wird derzeit zu rund 40 Prozent  (tendenziell steigend) über das Recycling von Alt-Aluminium gedeckt.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gehen pro Jahr rund 600.000 Tonnen an Aluminiumprodukten in den Bausektor. Aufgrund der langen Lebensdauer von Gebäuden baut sich für diese drei Länder ein Rohstoffreservoir auf, das in 50 Jahren rund 30 Millionen Tonnen Aluminium beträgt, die mit vergleichsweise geringem Aufwand wieder zurück in den Kreislauf gelangen.

Ergebnisse der Studie “resources SAVED by recycling“

Video der ALBA-Group: Mehr Ressouceneffizienz durch Kreislaufführung

Pressebericht Fraunhofer UMSICHT: So viel Ressourcenaufwand steckt tatsächlich in Produkten