Freiwillige Energieetikette für Fenster: Was sie bedeutet – und was nicht

Anfang des Jahres wurde die lang diskutierte freiwillige Energieetikette für Schweizer Qualitätsfenster eingeführt. Besonders energieeffiziente Fenster werden mit der Stufe A ausgezeichnet. Fenster mit grossem Energieverlust hingegen landen am unteren Ende der Bewertungsskala – bei G. Wärmeverluste und Strahlungsgewinne fliessen im gleichen Masse in das Bewertungssystem ein. 

Der Hintergrund: Fenster sind Gestaltungselement und Lichteinlass, produzieren aber auch – abhängig von der Qualität des Glases oder des Rahmens –Wärmeverluste bzw. bringen sie bei guter Ausrichtung positive Strahlungsgewinne. Die am 1. Januar 2015 eingeführte Energieetikette beurteilt eben diese energetische Qualität (Effizienz) der Fenster im Winter.

Dabei werden Fenster hinsichtlich ihres energieäquivalenten U-Werts (Uw,eq) in sieben Energieeffizienzklassen (A bis G) eingeteilt. Dies wird mittels grünen bis roten Pfeilen visualisiert und bietet so eine klare und verständliche Information darüber, welche Fenstersysteme besonders gut für die Minimierung von Wärmeverlusten im Winter geeignet sind. Wie bereits erwähnt, werden auch die Energiegewinne durch die Sonneneinstrahlung berücksichtigt. Fenster der besten Energieeffizienzklasse A sollen – über die gesamte Heizperiode betrachtet – sogar einen Energiegewinn, der höher als der Wärmeverlust ist, ermöglichen. Fenster werden so zu Energiegewinnsystemen.

Die Energieetikette wurde vom Bund und den beiden grössten Verbänden – vom Schweizerischen Fachverband Fenster- und Fassadenbranche (FFF) und von der Schweizerischen Zentrale Fenster und Fassaden (SZFF) – eingeführt, ist aber nur am Schweizer Markt anwendbar. EU-weit gibt es bisher keine offizielle Energieetikette in diesem Bereich. Hersteller und Händler, die Fenstersysteme in der Schweiz verkaufen, sind nicht zur Produktetikettierung verpflichtet. Über die korrekte Anwendung wird im Rahmen von Schulungen informiert.

Fazit: Die freiwillige Energieetikette bietet dem Verbraucher eine einfache und verständliche Basis zur Entscheidungsfindung, berücksichtigt aber nur den U-Wert – und nicht den gesamten Lebenszyklus des Fensters.

Detail-Info zur neu eingeführten Energieetikette für Fenster