Gebäudestandards in der Praxis: BFE ortet Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al bei Minergie

Eine vom Bundesamt für Energie (BFE) durchgeführte Studie zeigt auf, dass der Energieverbrauch von Gebäuden, die nach dem Minergie-Standard gebaut wurden, in der Realität nicht den geplanten Werten entspricht.

Eine derartige Erfolgskontrolle zum Bauen mit Minergie wurde vom BFE zum ersten Mal durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Diskrepanz zwischen geplantem und tatsächlichem Energieverbrauch vor allem bei neuen oder umgebauten Mehrfamilienhäusern gross ist.

Laut den Studienautoren sind hierfür in erster Linie Funktions- und Einstellungsprobleme sowie ein tiefer Wirkungsgrad der Heizung verantwortlich. Bei einzelnen Gebäuden wurde sogar weniger Energie verbraucht als es in der Planung vorgesehen war. Die Abweichungen von den Planungswerten ist laut Studie auch auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Gebäudenutzer zurückzuführen.

Dennoch herrscht bei den Bauherrschaften, die nach Minergie-Standard bauen, eine generelle Zufriedenheit. Knapp vier von fünf Bauherrschaften würden laut Umfrage auch ein zweites Mal danach bauen. Vor allem soll das Qualitätslabel in seiner Funktion als Verkaufsargument sehr geschätzt werden.

Aufgrund dieser Ergebnisse hat es sich EnergieSchweiz gemeinsam mit dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA), den Gebäudetechnikverbänden sowie weiteren Marktakteuren zum Ziel gesetzt den Bereich Betriebsoptimierung weiterhin zu unterstützen und auch weiter zu entwickeln.

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