Der Verein Minergie richtet seinen Fokus künftig weniger stark auf die Heizenergie. Bei der Entwicklung von Baurichtlinien stehen Warmwasser, Beleuchtung und Geräte im Mittelpunkt. Mit den neuen Produkten MQS und Minergie-S können ab sofort alle Projektphasen abgedeckt werden.
Laut aktueller Medienmitteilung will der Verein Minergie die Gebäudestandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A bis Anfang nächsten Jahres umfassend überarbeiten. Grund hierfür ist, dass sich mit den heutigen hocheffizienten Gebäudehüllen der Fokus weg von der Heizenergie und hin zu Warmwasser, Beleuchtung und Geräten – sprich zur Elektrizität – bewegt. Diesem Umstand möchte Minergie künftig mit der Einführung einer Gesamtbilanz – einschliesslich Elektrizität für Beleuchtung und Geräte – Rechnung tragen.
Anlässlich der kürzlich stattgefundenen Generalversammlung wurden mit MQS und Minergie-S auch zwei neue Produkte vorgestellt: Bei MQS (Minergie Qualitätssicherung) handelt es sich um ein Produkt für die Qualitätssicherung in der Bauphase. Minergie-S dient der Optimierung bestehender Gebäude. Mit der erweiterten Minergie-Produktpalette könne man nun alle Projektphasen – von der Planung bis hin zum Betrieb – abdecken, heisst es seitens des Vereins. Man hat sich zum Ziel gesetzt, dass ab 2017 alle Minergie-Gebäude teilweise oder ganz (Minergie-A) mit eigenproduzierter Energie versorgt werden müssen.
Die Eigenstromproduktion soll mit Anreizen zur Maximierung des Eigenverbrauchs kombiniert werden. Durch ein geplantes Monitoring soll ausserdem die Sensibilisierung der Bewohner für den Energieverbrauch erhöht werden. Dabei gibt es eine Konzentration auf erneuerbare Energie.
Das bedeutet, dass die Beheizung von Minergie-Neubauten künftig ohne Verbrennung fossiler Energien erfolgen soll (Ausnahmen: Fernwärmenetze und Spitzenlastabdeckung).
Minergie will auch die bewährte Zusammenarbeit mit dem Verein eco-bau weiterhin verfolgen und arbeitet bezüglich Nachhaltigkeit eng mit dem Standard für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) zusammen. Die Änderungen der Gebäudestandards sollen mit 1. Januar 2017 eingeführt sein.