Im Rahmen der Errichtung des DFAB House fabrizierten Forschende der ETH Zürich eine 80 Quadratmeter grosse Leichtbau-Geschossdecke aus Beton – das weltweit erste Architekturprojekt im Realmassstab, für dessen Schalung 3D-Sanddruck eingesetzt wurde.
An den dünnsten Stellen ist die Leichtbau-Geschossdecke gerade einmal 20 Millimeter dick, dekorativ gerippt und nicht halb so schwer wie eine konventionelle Betondecke: Laut Medieninformation ist bei “Smart Slab” (intelligente Decke) der Name Programm. So soll die Decke die bautechnischen Stärken von Beton mit den flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten des 3D-Drucks kombinieren. Entwickelt wurde Smart Slab von der Gruppe von Benjamin Dillenburger, Assistenzprofessor für Digitale Bautechnologien an der ETH Zürich. Smart Slab ist eines der Kernelemente der Wohneinheit DFAB House und wurde vor kurzem im Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa und Eawag in Dübendorf montiert. Die 80 Quadratmeter-grosse und 15 Tonnen schwere Decke setzt sich aus insgesamt elf Betonsegmenten zusammen und verbindet das Untergeschoss mit dem darüber liegenden zweistöckigen Holzbau.
Das Besondere beim Projekt Smart Slab fertigten die Forschenden nicht die Bauelemente selbst mit 3D-Druck, wie es mittlerweile vielfach gemacht wird, sondern deren Schalung – also die Negativform. Sie arbeiteten dafür mit einem grossformatigen 3D-Sanddrucker; die Schalungselemente sind somit eine Art künstlicher Sandstein. Die Vorteile gegenüber dem Betondruckprozess liegen darin, dass leistungsfähiger, faserverstärkter Beton verwendet werden kann und sich die Struktur in millimetergenauer Feinheit herauslösen lässt.
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