Empa-Studie: Wie man den Gebäudepark am effizientesten energetisch fit macht

Will die Schweiz klimaneutral werden, muss sie ihren Gebäudepark energetisch fit machen. Wie das gelingen kann untersucht eine Studie der Empa. Die Autorinnen und Autoren haben ausgerechnet, wo der Sanierungsfranken am meisten CO2 einspart.

Die Schweiz hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 auf einen Viertel des heutigen Werts zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten laut dem Effizienzpfad Energie des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) die Emissionen für Bau und Betrieb von sanierten Gebäuden auf 10 kg CO2-Äquivalente pro Quadratmeter und Jahr sinken.

Empa-Forschende der Abteilung «Urban Energy Systems» unter der Leitung von Kristina Orehounig haben in ihrer Studie versucht diejenigen Massnahmen zu identifizieren, die unter optimalem Einsatz der Mittel so viel CO2-Emissionen wie möglich vermeiden.

Ein Ergebnis ist besonders deutlich: Öl-, Gas- oder Elektroheizungen müssen ersetzt werden durch Biomasseboiler, Wärmepumpen oder Fernwärme. Sonst lassen sich die CO2-Limiten nicht erreichen. Einzig bei Gebäuden, die nach 2010 errichtet wurden, gibt es Ausnahmen, die auch mit einer Gas- oder Ölheizung auf genügend tiefe Werte kommen.

Ist das Energiesystem optimiert, muss als nächstes die Gebäudehülle betrachtet werden. Hierzu das Fazit: Bei der Mehrzahl aller Gebäude, die ab 1995 erbaut worden sind, ist keine zusätzliche Isolation nötig. Auch bei älteren Baujahren muss keineswegs immer die gesamte Hülle saniert werden – sogar bei den Gebäuden mit den schlechtesten Werten aus den Jahrgängen 1919 bis1948 betrifft dies nur knapp einen Fünftel. Bei rund 60 Prozent der Gebäude aus dieser Periode reicht es, Wände und Fenster besser zu isolieren. Bei Gebäuden der nachfolgenden Periode (bis 1979) betrifft die nötigste Sanierung das Dach.

Wenn alle Wohnhäuser über alle Jahrgänge hinweg betrachtet werden, ergeben sich sechs Massnahmen, mit denen zwei Drittel der Häuser die Limite von 10 kg CO2 pro Quadratmeter und Jahr erreichen könnten: das Dach oder aber die Fassade dämmen und Fenster austauschen sowie Photovoltaikanlagen kombiniert mit Speichern installieren. Bei den Heizungen sind aus heutiger Sicht Biomasseheizungen oder Wärmepumpen am erfolgversprechendsten.

empa.ch | Der Weg zum energieeffizienten Gebäudepark