Paper: Welche politischen Rahmenbedingungen die Kreislaufwirtschaft am Bau fördern

Ein an der ETH Zürich entstandenes Paper zeigt am Vergleich von drei Schweizer Kantonen die regionalen Aspekte einer Kreislaufwirtschaft: Das Verständnis regionaler Unterschiede in der Baustoffindustrie ist wichtig für das Design politischer Rahmenbedingungen.

Auf der ganzen Welt werden zunehmend nationale Regeln eingeführt, die auch mehr Kreislaufwirtschaft abzielen. Die Bauindustrie steht bei solchen Maßnahmen besonders im Fokus, da sie für fast die Hälfte des weltweiten jährlichen Ressourcenverbrauchs und der Abfallproduktion verantwortlich ist. Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaftspolitik liegt bei den lokalen Akteuren, und es ist wichtig, den regionalen Kontext dieses Übergangs besser zu verstehen, um Politikern und Entscheidungsträgern zu helfen.

Ein an der ETH Zürich entstandenes Paper (Ronny Meglin, Prof. Susanne Kytzia, Prof. Guillaume Habert, Regional environmental-economic assessment of building materials to promote circular economy: comparison of three Swiss cantons, Resources, Conservation and Recycling, Volume 181, 2022) soll zu einem besseren Verständnis der regionalen Aspekte einer Kreislaufwirtschaft beitragen und regionale Unterschiede in der Baustoffindustrie aufzeigen.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Importe und Exporte, insbesondere in kleineren Regionen, die Umsetzung von Massnahmen der Kreislaufwirtschaft am Bau behindern können. Politische Rahmenbedingungen sollten daher eher für funktionale Bereiche als für politische Grenzen entwickelt werden, um Materialflüsse effektiver zu steuern, so die Autore:innen. Dies gilt auch im Hinblick auf die Umweltauswirkungen. Die Betrachtung der branchenübergreifenden Verflechtungen in der Industrie zeigt, dass politische Massnahmen speziell für die Bauprozesse formuliert werden sollten, da sie den grössten Hebel für politikinduzierte Veränderungen innerhalb der Industrie haben. Die finanzielle Analyse der Autor:innen zeigt auch, dass Anreize geschaffen werden sollten, um den Abbau von Primärrohstoffen zu minimieren und die Deponierung von Abbruch- und Aushubmaterial zu vermeiden.