Das Schnee- und Lawinenforschungsinstitut (SLF) in Davos demonstriert mit seinem neuen Gebäude beispielhaft die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards in der alpinen Architektur. Durch die Erfüllung der Minergie-P-Eco und NNBS Platin Kriterien setzt das Projekt neue Massstäbe in ökologisch nachhaltigem Bauen.
Das Schnee- und Lawinenforschungsinstitut (SLF), gegründet 1942 und ursprünglich auf 2700 Metern über Meer auf dem Weissfluhjoch bei Davos ansässig, befindet sich seit 1996 in Davos Dorf auf 1560 Metern. Mit rund 180 Mitarbeitenden widmet sich das SLF nicht nur der Erstellung des bekannten Lawinenbulletins, sondern auch der Forschung zu Schnee, Lawinen, alpinen Naturgefahren und Permafrost, wobei seit 2021 das Forschungszentrum für Klimawandel, Extremereignisse und Naturgefahren in alpinen Regionen integriert ist.
Aufgrund von Platzmangel beschloss die übergeordnete Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) vor fünf Jahren den Bau eines neuen Büro- und Werkstattgebäudes, das ökologisch nachhaltig gestaltet wurde und den Minergie-P-Eco Standard sowie die Platin-Stufe des Vereins Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) erfüllt. Das Gebäude, entworfen von den Zürcher Architekten Dietrich Schwarz, besticht durch seine ästhetische Holz-Beton-Verbundkonstruktion, ein positives Arbeitsklima dank guter Raumatmosphäre und Ausblick, sowie nachhaltige Bauweisen wie kurze Transportwege, den Einsatz von FSC-zertifiziertem Holz und eine in die Fassade integrierte Solaranlage.
Die Bauzeit betrug lediglich etwas über ein Jahr, trotz der Herausforderungen durch die alpine Lage. Besondere Merkmale wie ein für Eidechsen zugängliches Gelände und ein Velounterstand unterstreichen den ökologischen Anspruch des 11,5 Millionen Franken teuren Neubaus.