Ein innovatives Bauprojekt in Wädenswil zeigt, wie Prinzipien des zirkulären Bauens umgesetzt werden können – und wo der Ansatz an Grenzen stösst.
Das nachhaltige Bauprojekt in Wädenswil wird in einem Artikel der Zürichsee-Zeitung vorgestellt und zeigt eindrucksvoll die Praxis des zirkulären Bauens. Teile einer alten Fabrikhalle, darunter Türen, Steckdosen und Fenster, werden in einem neuen Bauprojekt in Samstagern wiederverwendet. Die Keller Metallbau AG und das Architekturbüro Hotz Partner AG SIA setzen auf Flexibilität und Kreativität, um den Bau mit Secondhand-Teilen zu realisieren. Diese Vorgehensweise minimiert Materialverschwendung und schont Ressourcen, was dringend notwendig ist, da in der Schweiz bei Gebäudeabrissen jede Sekunde 500 Kilogramm Material entsorgt werden.
Die Tuwag Immobilien AG unterstützt das Projekt, indem sie Teile aus der denkmalgeschützten Shedhalle in Wädenswil zur Verfügung stellt. Diese Halle, die für 34,5 Millionen Franken umgebaut wird, beherbergt derzeit den Campus Reidbach der ZHAW und wird in Zukunft auch eine Bibliothek aufnehmen.
David Keller von Keller Metallbau AG erklärt im Artikel, dass nur Bauteile verwendet werden, die ihre Lebensdauer noch nicht überschritten haben und den strengen Auswahlkriterien entsprechen. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie zirkuläres Bauen nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden kann. Trotz anfänglicher Skepsis zeigt sich, dass eine gewisse Offenheit und Anpassungsfähigkeit notwendig sind, um die Wiederverwendung von Bauteilen erfolgreich zu integrieren.
Obwohl das Projekt finanziell keinen Vorteil bringt, sind alle Beteiligten überzeugt, dass es den Aufwand lohnt. Der Bezug der neuen Produktionshalle in Samstagern ist für Sommer oder Herbst 2025 geplant. Das zirkuläre Bauen bietet somit eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Bauweisen und trägt wesentlich zur Ressourcenschonung bei.