Die Kreislaufwirtschaft gewinnt im Schweizer Bausektor zunehmend an Bedeutung. Angesichts der Notwendigkeit, Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu reduzieren, rückt die zirkuläre Bauweise immer stärker in den Fokus.
Die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen der Schweiz ist ein Thema von wachsender Relevanz. Sie umfasst die Definition des zirkulären Bauens und dessen Bedeutung für die Reduktion des Ressourcenverbrauchs sowie der Umweltbelastung. Aktuell liegt in der Schweizer Bauindustrie ein starker Fokus auf der Wiederverwendung und dem Recycling von Materialien. Initiativen wie die «Charta kreislauforientiertes Bauen» spielen hierbei eine wichtige Rolle. Auch Standards wie SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) fördern die Zirkularität durch Kriterien, die sich auf die Lebensdauer von Komponenten, deren Wiederverwendbarkeit und die Systemtrennung beziehen.
Es gibt bereits innovative Projekte, die zirkuläre Prinzipien in den Vordergrund stellen. Dazu gehören beispielsweise Projekte, die recycelten Beton verwenden oder sich auf den Rückbau und die Materialrückgewinnung konzentrieren. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Verwendung von Produktpässen auf Basis von GS1-Standards. Diese ermöglichen die Rückverfolgung von Baumaterialien und erleichtern so deren Wiederverwendung oder das Recycling. Initiativen wie WASTEvision und das Abfallsymposium thematisieren Urban Mining und die Ressourcenrückgewinnung aus Abfällen und tragen so ebenfalls zur Kreislaufwirtschaft bei.
Die Skalierung zirkulärer Praktiken bringt jedoch auch Herausforderungen und Chancen mit sich. Es besteht beispielsweise ein Bedarf an einer besseren Infrastruktur für die Materialaufbereitung sowie an Anpassungen in den Planungs- und Bauprozessen. Forschung und Entwicklung spielen eine entscheidende Rolle bei der Suche nach innovativen Lösungen, um Materialkreisläufe im Bausektor zu schliessen. Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft im Bauwesen erfordert eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Materialherstellern bis hin zu den Abbruchunternehmen. Verschiedene Initiativen, Standards und Veranstaltungen fördern diese Zusammenarbeit, um zirkuläre Praktiken im Schweizer Bausektor voranzutreiben. Die Notwendigkeit von Produktpässen unterstreicht die Bedeutung des Informationsaustauschs und der Rückverfolgbarkeit in der gesamten Lieferkette für eine effektive Materialwiederverwendung und -recycling.
Obwohl das Recycling von Baumaterialien wie Beton in der Schweiz bereits ein hohes Niveau erreicht hat, liegt der Fokus zunehmend auf der Vermeidung von Downcycling und der Förderung einer hochwertigeren Wiederverwendung und des Recyclings von Baukomponenten.