Durch die schärferen Gesetzesnormen ist der Verein Minergie aufgerufen seine Rolle als Zertifizierungsstelle neu zu definieren. Bei der strategischen Neuausrichtung will man den Schwerpunkt auf die energiespezifische Qualitätskontrolle setzen.
Wo Minergie draufsteht, soll Effizienz drin sein: Leider wird der Sinn des Gebäudelabels derzeit aber in Frage gestellt, denn mit den 2014 kommunizierten Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) werden Gebäude, die sich beinah das ganze Jahr mit Wärmeenergie selbstversorgen können, demnächst sowieso zur gesetzlichen Norm.
Zusätzlich besteht mit dem Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) auch ein kantonales Labelsystem für Gebäude. Diese Tatsachen berücksichtigend ist für den Verein Minergie die logische Folge eine Neuausrichtung der Labels. Zudem sieht man sich durch die eigene Arbeit in den vergangenen 17 Jahren als massgeblichen Wegbereiter für die Entwicklung der erhöhten Anforderungen der MuKEn.
Festschreibung verzögert sich teilweise noch
Wie es aussieht werden Minergie P und Minergie A aber vorerst ihre Bedeutung in gewissen Kantonen noch behalten. Beispielsweise im Kanton Zug verzögert sich die Festschreibung der MuKEn 2014 in den bestehenden Energiegesetzen noch. Laut Vereinspräsident Heinz Tännler würden die Normen derzeit im Zuger-Kantonsparlament noch auf Widerstand stossen.
Neuer Schwerpunkt
Als neuen und wichtigen Schwerpunkt will man im Verein die energiespezifische Qualitätskontrolle setzen. Minergie soll zu einer Zertifizierungs- und Koordinationsstelle für Unternehmen werden, die energetisch effiziente Bautechniken vor Ort kontrollieren. Laut Tännler könne der Verein Minergie mit solchen Massnahmen weiterhin ein enger Partner der Kantone bleiben. Auch das 4-Millionen-Budget solle nur leicht gesenkt werden.